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Fachartikel

Energie aus PV-Anlagen intelligent speichern

Intelligente Betriebsweisen von PV-Speichern können die Abregelungsverluste um durchschnittlich 6 % verringern und deren Netzintegration verbessern.

Autor_in
Tjaden, T.; Weniger, J.; Bergner, J.; Beier, D.; Quaschning, V.
Medium
In: ep Photovoltaik Spezial, 06/2016, S. 14-18

Seit der Einführung des KfW-Förderprogramms für dezentrale PV-Batteriespeicher im Mai 2013 ist die Einspeiseleistungsbegrenzung für PV-Systeme auf 60 % in Verbindung mit Batteriespeichersystemen relevant. Mit der Fortführung des KfW-Programms im März 2016 müssen die geförderten PV-Speichersysteme ihre Einspeiseleistung auf die Hälfte der PV-Nennleistung begrenzen.

Vorteile prognosebasierter Betriebsstrategien für PV-Speicher

Aus technischer, betriebswirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Sicht sollten prognosebasierte Betriebsstrategien der Standard bei Solarspeichersystemen sein. Zur Einhaltung der durch die KfW geförderten 50-%-Einspeisegrenze müssen bei einer rein auf die Eigenversorgung optimierten Betriebsweise im Mittel rund 8 % des jährlichen PV-Ertrags bei typischen Systemdimensionierungen abgeregelt werden. Lädt der Batteriespeicher frühzeitig, leistet die Batteriespeicherung fast keinen Beitrag zur Reduktion der Abregelungsverluste.

Finanzielle Vorteile für Anlagenbetreiber:innen durch KfW-Förderprogramm

Eine vorausschauende Batterieladeplanung kann die Abregelungsverluste jedoch um durchschnittlich sechs Prozentpunkte verringern. Die geringeren Abregelungsverluste durch die prognosebasierte Batterieladung haben einen Anstieg der in das Netz eingespeisten PV-Energie zur Folge. Nehmen die Anlagenbetreiber:innen das KfW-Förderprogramm in Anspruch, ist die prognosebasierte Batterieladung gegenüber der frühzeitigen Batterieladung aufgrund der höheren Einnahmen aus der Netzeinspeisung somit finanziell vorteilhaft. Mit der Fortführung des Speicherförderprogramms und der Einführung der 50-%-Einspeisebegrenzung schafft die Bundesregierung dadurch die Grundlage, um den Zielkorridor für den Photovoltaikzubau in Deutschland deutlich zu erhöhen und damit die zugesagte 1,5 Grad-Klimaschutzverpflichtung einzuhalten.

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