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Fachartikel

Hybridwechselrichter und Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien dominieren

Im Jahr 2022 wurden Dreiviertel aller neu installierten PV-Speichersysteme mit einer DC-Anbindung des Batteriespeichers realisiert, wie der Artikel zeigt.

Author
Weniger, J.; Orth, N.; Meissner, L.
Medium
In: de – das Elektrohandwerk, 06/2023, S. 30-31

Mittlerweile bieten in Deutschland über 90 Hersteller Speichersysteme oder einzelne Komponenten zur Speicherung von Solarstrom an. Den Heimspeichermarkt zu überschauen stellt sowohl Interessierte als auch Installationsbetriebe vor Herausforderungen. Marktanalysen der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der HTW Berlin zeigen, dass sich immer mehr Eigenheimbesitzer:innen beim Kauf für ein DC-gekoppeltes PV-Speichersystem entscheiden. Gleichzeitig dominiert die Lithium-Eisen-Phosphat-Technologie ganz klar den Heimspeichermarkt.

Hybridwechselrichter im Trend

Viele Wechselrichterhersteller bieten bereits standardmäßig jeden PV-Wechselrichter mit einem integrierten Batterieanschluss an. Im Gegensatz dazu wird in AC-seitig gekoppelten PV-Batteriesystemen jeweils ein separater Wechselrichter für die PV-Anlage und für den Batteriespeicher eingesetzt. Im Zeitraum zwischen 2015 und 2019 wurden überwiegend AC-gekoppelte Systeme in Deutschland verkauft. Seit 2020 ist der Marktanteil der Hybridwechselrichter und damit der DC-gekoppelten Systemlösungen allerdings stark gestiegen. Im Jahr 2022 wurden sogar Dreiviertel aller neu installierten PV-Speichersysteme mit einer DC-Anbindung des Batteriespeichers realisiert.

Tipp: Um geringe Umwandlungsverluste durch kleine Spannungsunterschiede im System zu erzielen, sind Hybridwechselrichter insbesondere in Kombination mit sogenannten Hochvolt-Batterien vorteilhaft.

Entwicklung der Marktanteile von AC- und DC-gekoppelten PV-Speichersystemen in Deutschland im Marktsegment bis 20 kWh und bis 20 kW (Daten: Marktstammdatenregister).

Systemanbieter setzten auf Lithium-Eisen-Phosphat

NCM, NCA und LFP. Diese nicht ganz selbsterklärenden Begriffe finden sich in zahlreichen Datenblättern. In den letzten Jahren hat sich der Markt in Bezug auf das verwendete Aktivmaterial auf der Kathodenseite der Lithium-Ionen-Batteriespeicher gewandelt. Im Jahr 2018 hatten noch über die Hälfte der in Deutschland installierten Heimspeichersysteme eine Kathode auf Basis von Lithium-Nickel-Kobalt-Mangan-Oxiden (NCM). Dieses Kathodenmaterial erreichte im Jahr 2022 nur noch einen Marktanteil von 12 %. Dagegen verdoppelte sich im selben Zeitraum der Anteil von Batterien mit dem Kathodenmaterial Lithium-Eisen-Phosphat (LFP). Zwei Drittel der Lithium-Ionen-Batteriesysteme, die im Jahr 2022 in Deutschland verkauft wurden, beinhalten LFP-Batteriezellen. Gleichzeitig gewannen auch Batteriesysteme, deren Kathoden auf Lithium-Nickel-Kobalt-Aluminium-Oxiden (NCA) basieren, an Bedeutung.

Marktanteile der unterschiedlichen Lithium-Ionen-Batterietechnologien in Deutschland (Abschätzung der HTW Berlin auf Basis von Datenblatt-und Herstellerangaben sowie Marktdaten von EUPD Research).

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