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Konferenzbeitrag

Die Bedeutung von dezentralen PV-Systemen für die deutsche Energiewende

Dieser Beitrag zeigt, dass ambitionierte PV-Ausbauziele für die Energiewende erforderlich sind.

Autor_in
Quaschning, V.; Weniger, J.; Bergner, J.; Tjaden, T.
Medium
30. PV-Symposium, 03/2015

Durch die politischen Eingriffe der deutschen Bundesregierung ist der Photovoltaikzubau extrem eingebrochen. Während in den Jahren 2010 bis 2012 noch jeweils rund 7,5 GW installiert wurden, erreichte der Zubau im Jahr 2014 nicht einmal mehr die im novellierten Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) anvisierten 2,5 GW. Die Angabe des Wertes des Zielkorridors wird im EEG neuerdings durch den Zusatz „brutto“ ergänzt. Der Brutto-Zubau umfasst alle Neuanlagen, auch wenn diese ausgediente Altanlagen ersetzen. Für die Biomasse nennt das Gesetz Zielwerte für den jährlichen Zubau von 0,1 GW brutto und für die Onshore-Windkraft von 2,5 GW netto.

Anvisierter Ausbaupfad der erneuerbaren Energien ist nicht ausreichend

Mit den aktuell beschlossenen Zielen würde die in Deutschland installierte Photovoltaikleistung bis zum Jahr 2030 auf lediglich 70 GW ansteigen. Da die Anlagenlebensdauer in der Regel 20 Jahre beträgt, würden nach 2030 die Anlagen der Boomjahre 2010 bis 2012 wieder außer Betrieb gehen. In diesen Jahren wurden jeweils über 7 GW errichtet. Ein Zubau von 2,5 GW kann das nicht kompensieren. Dadurch würde die installierte Photovoltaikleistung langfristig wieder auf 50 GW schrumpfen. Noch verheerender ist der Entwicklungspfad bei der Biomasse. Von der derzeit installierten Leistung von rund 8 GW blieben langfristig nur noch 2 GW übrig. Der Windkraftbranche ist es immerhin gelungen die Zielwerte als Nettoangaben zu manifestieren. Dadurch kann der Rückbau von Anlagen durch weitere Neuanlagen kompensiert werden. Da ausgediente Altanlagen zusätzlich zu den 2,5 GW ersetzt werden dürfen, könnten die jährlichen Neuinstallationen im Jahr 2020 bereits 4 GW überschreiten und im Jahr 2040 sogar deutlich über 6 GW liegen. An Land wäre damit bis zum Jahr 2040 eine Gesamtleistung von gut 100 GW möglich. Bei der Offshore-Windkraft sollen bis zum Jahr 2030 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 15 GW errichtet werden. Aus heutiger Sicht erscheint es allerdings sehr unwahrscheinlich, dass diese Ausbauwerte mit den aktuellen Rahmenbedingungen für die Windkraft erreicht werden können.

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