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Webinar

Wo macht die Einbindung von Solarstromspeichern Sinn?

Bei dem Einsatz von PV-Speichern im Gewerbe sind vor allem Unterschiede im Tages- und Saisonverlauf bei der Speicherauslegung zu berücksichtigen.

Author
Weniger, J.
Medium
Online-Veranstaltung „Eigenstromversorgung mit Photovoltaikanlagen“ der sächsischen Energieagentur (SAENA), 04/2021

Dr.-Ing. Johannes Weniger gibt in dieser Präsentation einen Überblick über die Verwendung von Stromspeichern in Deutschland. Darauf folgt ein Exkurs zur gängigen Batterietechnik und verschiedenen Betriebsweisen von Stromspeichern.

Stromspeicher im Gewerbe: Zahlen und Fakten

  • Installierte Batteriesysteme in Deutschland (30 kWh bis 100 kWh): > 1500
  • Mehr als 50 Gewerbespeicheranbieter
  • Mittlerer Preis für Batteriesysteme bis 100 kWh: ≈ 800 €/kWh
  • Marktanteil von Lithium-Ionen-Batteriesystemen: > 95 %

Hintergrunddaten der verwendeten Batterietechnik

Zellhersteller verwenden unterschiedliche Kathodenmaterialien, drei gängige Materialien sind:

  • Lithium-Nickel-Kobalt-Mangan-Oxid (NCM)
  • Lithium-Nickel-Kobalt-Aluminium-Oxid (NCA)
  • Lithium-Eisen-Phosphat (LFP)

Unterschiedliche Betriebsstrategien von PV-Speichern

PV-Speicher können unterschiedlich betrieben werden und je nach Anwendungsfall oder Situation so verschiedene Ziele erreichen. Ein frühzeitiges Laden des Speichers hat eine Maximierung der Eigenversorgung zur Folge, wohingegen die bewusste Kappung der Einspeisespitzen eine Minimierung der Netzeinspeiseleistung bewirkt. Ein Betrieb, in dem die Lastspitzen gekappt werden, ist auch möglich und ermöglicht eine Minimierung der Leistung, die aus dem Netz bezogen wird. Ein Zusammenschluss verschiedener Betriebsstrategien bzw. ein Betrieb der mehrere Kriterien beachtet, ist für die Minimierung der Gesamtkosten sinnvoll.

Hinweise zur Lastprofilanalyse

Nach dem Exkurs über Betriebsstrategien gibt der Referent wichtige Hinweise bezüglich der Lastprofilanalyse. Stellen Sie sich dabei folgende Fragen:

  • Sind Zähler zur registrierenden Leistungsmessung (RLM-Zähler) und ein Lastprofil zur Systemdimensionierung vorhanden?
  • Ob sogenannte Standardlastprofile (SLP) geeignet sind, hängt sehr stark vom Gewerbetyp und vom individuellen Verbrauchsverhalten ab.
  • Werden in den nächsten Jahren signifikante Änderungen des Stromverbrauches durch zusätzliche Verbraucher (z. B. Elektrofahrzeuge, Klimaanlagen oder Wärmepumpen) erwartet und haben Sie diese bei der Planung berücksichtigt?
  • Haben Sie die Lastprofile bei der Systemauslegung sowie bei der Abschätzung der erzielbaren Eigenversorgung mit einem professionellen Simulationsprogramm wie z. B. PV*SOL berücksichtigt?

Hinweise zur Produktauswahl

Am Ende gibt der Vortrag Ihnen folgende Leitfragen an die Hand, um ein geeignetes Produkt auszuwählen:

  • Sind in den Kapazitätsangaben bereits Reserven zum Tiefenentladeschutz berücksichtigt?
  • Kann der Hersteller mehrere Referenzprojekte mit ähnlichen Anwendungsfällen vorweisen?
  • Stellt der Hersteller auf Nachfrage einen temporären Zugang zum Monitoringportal für ein Beispielsystem bereit?
  • Hinterlässt der Hersteller den Eindruck, dass er noch einige Jahre am Markt aktiv sein wird und im Servicefall weiterhelfen kann?
  • Wie lange stellt der Hersteller Software-Updates für das Batteriesystem bereit?
  • Welche Leistungen übernimmt der Hersteller im Garantiefall? Fallen darunter auch die Servicekosten für den Austausch der fehlerhaften Komponenten?
  • Auf welcher Basis hat der Hersteller die Aussagen zur Batterielebensdauer abgeleitet (z. B. Ergebnisse für einzelne Batteriezellen, beschleunigte Systemalterungstests)?

Weitere Veröffentlichungen