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Konferenzbeitrag

Systematische Betrachtung von Hemmnissen für den PV-Ausbau

Ein rascher PV-Ausbau ist notwendig - allerdings stehen ihm zahlreiche Hemmnisse und Hürden im Weg. Dieser Beitrag gibt dazu einen Überblick.

Author
Siegel, B.; Bergner, J.; Kranz, L.; Quaschning, V.
Medium
PV-Symposium 2020, 09/2020

Warum geht der PV-Ausbau nicht schneller voran?

Es gibt zahlreiche Hemmnisse und Hürden für den PV-Ausbau. Um den Ausbau zu beschleunigen, ist es deshalb notwendig, sich dieser Hemmnisse strukturiert zu nähern. Forscher:innen der HTW Berlin haben die bedeutendsten Ausbauhemmnisse zusammengetragen und für den PV-Ausbau in Berlin analysiert.

4 Schritte zur Analyse der Hemmnisse

Die Hemmnisse wurden in 4 Schritten zusammengestellt und näher beleuchtet:

  1. Hemmnisse sammeln: Es erfolgt eine möglichst umfangreiche Auflistung aller Hemmnisse mitsamt Beschreibung, gesetzlicher Grundlage und gegebenenfalls Ideen für Verbesserungen.
  2. Hemmnisse quantifizieren: Die Forscher:innen bestimmen die Zielgruppe für jedes Hemmnis und quantifizieren diese anhand der Datenlage für Berlin. Hierbei ist die Kenngröße die potenzielle Solarleistung auf dem betroffenen Gebäudebestand.
  3. Hemmnisse qualifizieren: Die Forscher:innen bestimmen für jedes Hemmnis , in wie weit es eine Gefahr für die Erschließung des betroffenen Potenzials ist. Diese Einteilung geht von einer Stufe, über eine Hürde bis hin zum eigentlichen Hemmnis.
  4. Hemmnisse sortieren: Anhand der Ebene der politischen Verantwortlichkeit, der Art des Hemmnisses und der qualitativen sowie quantitativen Einordnung gruppieren die Forscher:innen die Hemmnisse.

Hürden vor allem durch Wissens- und Informationsdefizite

Aus dem ersten Schritt der Untersuchung geht eine Sammlung von Hemmnissen hervor. Nach der Bewertung und Analyse dieser Hemmnisse ergeben sich die folgenden Schlussfolgerungen.

Zahlreiche gesetzliche Regeln des Bundes verhindern einen schnellen PV-Ausbau. Störende Einflüsse der Landes- und Kommunalpolitik sind für den Solarausbau hingegen eher von marginaler Bedeutung. Die geringe Anzahl der technischen Hemmnisse stellen quantitativ ebenfalls eine eher untergeordnete Rolle dar. Technische Hemmnisse können aber qualitativ eine große Wirkung entfalten. Sehr vielfältig sind die sozioökonomischen Hemmnisse. Unter diesen lassen sich zahlreiche kleine und mittlere Hemmnisse für den Ausbau der PV-Energie aufzeigen.

Die qualitative und quantitative Bewertung sagt aus, dass die wichtigsten zehn Hemmnisse die Themenbereiche Wissens- und Informationsdefizite adressieren. Dies liegt in den komplexen Anforderungen des Energierechts und der Wirtschaftlichkeit der PV-Anlagen begründet.

Insgesamt sind zahlreiche Verbesserungen bezüglich der Rahmenbedingungen für den PV-Ausbau notwendig. An einer tiefgreifenden Überarbeitung des EEG und weiterer Rechtsnormen scheint kein Weg vorbeizugehen. Nur so können sich die PV-Ausbauzahlen in den Bereich der Klimaschutzziele bewegen.

Projektförderung

Die Forscher:innen danken dem Fördermittelgeber für die Unterstützung des Projektes „PV2City“. Das Vorhaben wurde im Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung (BENE) gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und des Landes Berlin (Förderkennzeichen 1048-B5-0).

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