Zum Hauptinhalt

Konferenzbeitrag

Metering Solar Energy for Rental Flats

Dieser Beitrag diskutiert den Einfluss unterschiedlicher Mess- und Abrechnungskonzepte auf die solare Eigenversorgung in Mehrfamilienhäusern.

Autor_in
Bergner, J.; Pflugradt, N.; Siegel, B.; Beier, D.; Quaschning, V.
Medium
7th Solar Integration Workshop, Berlin, 11/2017

Die im EEG 2017 angekündigte Mieterstromverordnung ist bereits zu einem eigenen Gesetz gereift. Mit dem Mieterstromgesetz (MSG) sollen Hausbesitzer:innen in Deutschland neue Anreize erhalten ihre Mieter:innen mit Solarenergie zu versorgen. Die Wirksamkeit des neuen Gesetzes hängt jedoch stark von den Einzelheiten seiner Umsetzung ab. Dieser Beitrag analysiert, ob das Mieterstromgesetz sein Ziel erreicht Mieter:innen in Städten mit erschwinglicher Solarenergie zu versorgen und sich damit an der Energiewende zu beteiligen.

Analyse der Wirksamkeit des Mieterstromgesetzes

Die Analyse erfolgt anhand der Simulation von möglichen Mess- und Abrechnungskonzepten in mehrgeschossigen Gebäuden. In einem ersten Schritt beschreibt der Beitrag kurz die Datengrundlage und die der Simulation zugrunde liegenden Annahmen. Anschließend werden die Ergebnisse der Basissimulation sowie die Auswirkungen und Ergebnisse unterschiedlicher Parametervariationen präsentiert. Den Abschluss des Beitrages bildet die Diskussion der Ergebnisse. Diese konzentriert sich auf die kritische Bewertung der Wirksamkeit des Mieterstromgesetzes.

Wahl des Messkonzeptes hat einen großen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit

Mit dem Mieterstromgesetz wurde ein besonderer Anreiz eingeführt, um für Vermieter:innen die Stromliefervereinbarungen wirtschaftlich zu verbessern. Die wirtschaftliche Analyse verdeutlichte, dass es verschiedene wichtige Einflussfaktoren auf die Rentabilität der Mieterstromversorgung gibt. Zu nennen sind hier insbesondere das Messsystem, die Produktionskosten, die Netzentgelte und der Standardstrompreis des Anbieters. Das Gesetz überlässt die Wahl des Messkonzeptes dem lokalen Verteilernetzbetreiber. Mit der Wahl einer registrierenden Leistungsmessung (RLM) könnte die Menge des aus dem Netz bezogenen Strombedarfs für kleine Mieterstromprojekte überschätzt werden. Dies wäre ein Vorteil für den lokalen Netzbetreiber.

Herausforderungen der Mieterstromversorgung

Städtische PV-Projekte haben aufgrund der hohen Gerüstkosten höhere Stromgestehungskosten. Dies verringert ihre Rentabilität. Die Begrenzung des Strompreises, den die Betreiber:innen der PV-Anlage setzen dürfen, ist auf 90 % des Preises des lokalen Standardversorgers beschränkt und setzt eine zusätzliche Grenze für mögliche Einnahmen. Nur städtische Verteilernetze haben niedrigere Netzentgelte als ländliche Netze und können niedrigere Tarife für lokale Anbieter haben. Dies macht die Solarenergie in den Städten weniger wettbewerbsfähig.

All diese lokalen Parameter können weder von Vermieter:innen noch von den Mieter:innen beeinflusst werden. Sie können jedoch durchaus für die Rentabilität einer bestimmten Anlage entscheidend sein. Die Realisierung von PV-Anlagen auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses hängt somit weitgehend von den lokalen Rahmenbedingungen ab. Dies bedeutet, dass das Mieterstromgesetz möglicherweise nicht ausreicht, um die städtische Verteilung von PV-Dachanlagen in Deutschland durchzusetzen. Die Wirksamkeit des föderalen Förderprogramms sollte daher genau beobachtet werden, da es Gefahr läuft, sein angestrebtes Ziel zu verfehlen.

Weitere Publikationen