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Fachartikel

Platz für die Sonne finden

Wie wähle ich die passende Speicherkapazität aus und was muss ich bei der Heimspeicherauslegung beachten? Antworten darauf liefert Ihnen dieser Artikel.

Autor_in
Lawaczeck, I.; Orth, N.; Weniger, J.
Medium
In: Gebäude-Energieberater, 08/2021, S. 36-39

Bei der Auslegung eines PV-Speichersystems kommen viele Fragen auf. Wie wähle ich die passende Speicherkapazität aus? Was ist die optimale Speicherleistung? Welche Faktoren spielen bei der Speicherauslegung überhaupt eine Rolle? Antworten zu diesen Fragen und Faustregeln für PV-Speicher geben wir Ihnen in diesem Artikel.

Batteriespeicher sinnvoll dimensionieren

So viel ist klar: Wenn die eigene PV-Anlage im Verhältnis zum jährlichen Strombedarf zu klein dimensioniert ist, stehen nur wenige Solarstromüberschüsse für eine mögliche Zwischenspeicherung zur Verfügung. Der Nutzen eines Speichersystems ist aufgrund des geringen Energiedurchsatzes sehr begrenzt. Zusätzlich sollten Sie Ihren Speicher auch deshalb nicht zu groß dimensionieren, damit Sie unnötige Kosten vermeiden. Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge gewinnen in deutschen Haushalten zunehmend an Bedeutung. Daher untersuchen die Forscher:innen neben der PV-Leistung auch andere Faktoren, die eine Rolle bei der Speicherauslegung spielen: Welchen Einfluss hat das persönliche Verhalten der Verbraucher:innen auf die Solarstromversorgung? Und welche Auswirkung hat die technische Ausstattung des Haushaltes?

Faustformeln zur sinnvollen Heimspeicherauslegung

Da niemand die Strompreisentwicklung und die Batterienutzungsdauer exakt vorhersagen kann, sind Auslegungsempfehlungen zur kostenoptimalen Speicherauslegung mit großen Unsicherheiten verbunden. Um Ihren Speicher jedoch nicht zu groß zu dimensionieren und eine sinnvolle Auslegung zu erzielen, helfen Ihnen folgende Faustformeln:

  • Ihre PV-Leistung sollte mind. 0,5 kW je 1000 kWh Jahresstromverbrauch betragen, damit ein Speicher infrage kommt.
  • Begrenzen Sie die nutzbare Speicherkapazität auf max. 1,5 kWh je 1 kW PV-Leistung.
  • Passen Sie die Speichergröße an den Stromverbrauch an, indem die nutzbare Speicherkapazität max. 1,5 kWh je 1000 kWh Jahresstromverbrauch beträgt.

Setzen Sie dabei den jeweils kleineren resultierenden Wert aus den Faustformeln als Obergrenze für die nutzbare Speicherkapazität an. Eine nutzbare Speicherkapazität – wie häufig empfohlen – von 1 kWh je 1 kW zu wählen, ist nicht unbedingt ratsam. Dies führt bei großen PV-Anlagen zu einer deutlichen Überdimensionierung des Batteriespeichers. Vielmehr sollten Sie die zukünftige Änderung des Stromverbrauchs bei der Speicherauslegung berücksichtigen.

Wie unterstütze ich die Energiewende am besten?

Die ausschließliche Fokussierung auf den Autarkiegrad und den Eigenverbrauchsanteil ist bei der Dimensionierung von PV-Speichersystemen wenig sinnvoll. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit lieber darauf Ihre CO2-Emissionen so weit wie möglich zu reduzieren. Im Hinblick auf die persönliche CO2-Bilanz sollten Sie eine möglichst große PV-Anlage errichten. Bei der dazugehörigen Speicherauswahl sollten Sie zudem nicht nur auf eine sinnvolle Systemauslegung, sondern auch auf eine hohe Systemeffizienz achten.

 

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