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Konferenzbeitrag

Chancen des photovoltaischen Eigenverbrauchs für die Energiewende in Deutschland

Dieser Beitrag analysiert die Potenziale von Photovoltaik-Eigenverbrauchssystemen in Einfamilienhäusern in Deutschland.

Autor_in
Quaschning, V.; Weniger, J.; Tjaden, T.
Medium
29. PV-Symposium, 03/2014

Die Energiewende und der Klimaschutz in Deutschland sind ins Stocken geraten. In den Jahren 2012 und 2013 sind die Kohlendioxidemissionen spürbar angestiegen. Eine Hauptursache ist die Zunahme der Kohlestromproduktion. Während der Zubau an Photovoltaikanlagen rückläufig ist, sollen laut Bundesnetzagentur in den Jahren 2013 und 2014 insgesamt über 6 GW an neuen Steinkohlekraftwerken ans Netz gehen. Die Photovoltaik gerät hingegen durch sinkende EEG-Einspeisetarife immer weiter unter Druck. Durch den massiven Ausbau der Kohlenutzung werden allerdings die Kohlendioxidemissionen noch mehr zunehmen sowie die Kraftwerksüberkapazitäten und damit auch die EEG-Umlage weiter steigen. Wird der von der Politik geplante Ausbaukorridor bei der Stromerzeugung mit nur 40 % bis 45 % erneuerbaren Energien bis 2025 wirklich realisiert, bleibt der Anteil der Kohlekraftwerke in Deutschland die nächsten 15 Jahre weitgehend konstant.

Photovoltaik ist preiswerter als Kernenergie

Da auch im Wärmebereich wenig ambitionierte Maßnahmen beschlossen wurden, ist eine Reduktion der Kohlendioxidemissionen in Deutschland bestenfalls Wunschdenken. Hauptargument für den langsameren Ausbau erneuerbarer Energien sind die angeblich hohen Kosten durch einen schnellen Zubau regenerativer Energien. Die Preise für Solar- und Windkraftanlagen sind in den letzten Jahren allerdings dramatisch gesunken. In Großbritannien liegt die Vergütung für neue Kernkraftwerke bereits deutlich oberhalb der Vergütung für Solar- und Windstrom in Deutschland. Eine Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien ist inzwischen also nicht mehr teurer als eine konventionelle Energieversorgung. Bei neuen Kernkraftwerken wäre der Bau regenerativer Kraftwerke sogar deutlich kostengünstiger. Dies zeigt, dass das Kostenargument nur vorgeschoben ist, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu bremsen. Selbst wenn diese nachweislich günstiger sind, kommen sie nicht ihrem Potenzial entsprechend zum Einsatz.

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