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Positionspapier

Stellungnahme zur Photovoltaik-Strategie

Die in der Photovoltaik-Strategie vom BMWK anvisierten Ausbauziele sollten von 22 GW/a auf 45 GW/a verdoppelt werden.

Author
Bergner, J.; Weniger, J.; Zoll, M.; Meissner, L.; Orth, N.; Quaschning, V.
Medium
Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin, 03/2023

Mit dem im März 2023 vorgelegten Entwurf der Photovoltaik-Strategie (PV-Strategie) schlägt das BMWK ein neues Kapitel in Bezug auf den PV-Ausbau auf. Wir begrüßen vor allem, dass das zuständige Ministerium die Schlüsselrolle der PV beim Klimaschutz erkannt hat. Ein Blick in die im Jahr 2020 von uns erstellte Studie „Hemmnisse und Hürden für die Photovoltaik“ zeigt, in welcher Welt die Branche noch vor drei Jahren agieren musste. Inzwischen werden noch bestehende Hürden wo es geht ausgeräumt, sodass nicht mehr nur energiewirtschaftliche Detailfragen diskutiert werden, sondern die wichtigen Themen und Herausforderungen angegangen werden.

Der Entwurf der PV-Strategie schlägt zahlreiche sinnvolle Maßnahmen vor, die die Errichtung von Freiflächen- und Dachanlagen erleichtern werden. In der PV-Strategie fehlt jedoch das klare Bekenntnis, den anvisierten PV-Zubau in Deutschland an die Pariser Klimaschutzziele anzupassen und auf deutlich über 22 GW/a zu steigern.

 

PV-Zubauziel sollte an die Klimaschutzziele angepasst werden: 45 GW/a statt 22 GW/a

Verschiedene Studien zeigen: Deutschland muss bereits 2035 CO2-neutral werden, um seinen Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C zu leisten. Die Ziele der Bundesregierung im Koalitionsvertrag sind noch ambitionierter; sie möchte Deutschland auf den 1,5-Grad-Pfad bringen. Hierfür soll mit dem EEG 2023 der PV-Zubau auf 22 GW pro Jahr gesteigert und eine weitgehend klimaneutrale Stromversorgung bis 2035 erreicht werden. Dies ist zwar ambitioniert, genügt aber der eigenen Zielsetzung nicht.

Um den rasant steigenden Strombedarf zu decken, muss die installierte PV-Leistung in den nächsten 13 Jahren auf 590 GW steigen (siehe Studie „Solarstromausbau für den Klimaschutz“). Dies entspricht bei derzeit 66,5 GW installierter Leistung einem mittleren Nettozubau von rund 40 GW/a. Zum Erreichen der benötigten PV-Leistung von insgesamt 590 GW empfehlen wir einen Markthochlauf bis zum Jahr 2028. Dieser erfordert bereits im Jahr 2025 einen Zubau von 28 GW/a. Bis zum Jahr 2028 müsste der Photovoltaikzubau weiter auf rund 45 GW/a ansteigen.

Die Klimaschutzziele erfordern einen ambitionierteren PV-Ausbau (Daten: AGEE-Stat, EEG 2023, HTW Berlin (Referenzszenario der Studie „Solarstromausbau für den Klimaschutz“).

Darüber hinaus haben wir bestehende und ausbauhemmende Barrieren identifiziert und Vorschläge für einen systemdienlicheren Betrieb der PV-Anlagen erarbeitet, die in der Stellungnahme erörtert werden.

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