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Vortrag

Auf dem Weg zu 100 % Erneuerbaren – Wie gestalten wir die Energiewende?

Um sein Klimaneutralitätsvorhaben zu erreichen, muss Berlin große Anteile seines Stromverbrauches durch PV-Anlagen decken.

Autor_in
Siegel, B; Bergner, J.; Quaschning, V.
Medium
1. Sunposium an der TU Berlin, 2019, Berlin, 06/2019

Ein Großteil der Bevölkerung lebt in Städten, wodurch auch ein Großteil der CO2-Emissionen durch die Städte (und deren Bewohner:innen) entstehen. Mehrere Städte haben deswegen ehrgeizige Klimaneutralitätsvorhaben auf den Weg gebracht. Um die zielgesetzte Klimaneutralität zu erreichen, müssen PV-Anlagen große Anteile des Stromverbrauches decken. Wie genau dieses Ziel aussieht und welche Maßnahmen dafür notwendig sind, sehen Sie im Vortrag des wissenschaftlichen Mitarbeiters Bernhard Siegel.

Worüber reden wir in Berlin?

  • Berliner Stromverbrauch: 13,6 TWh/a (etwa 20 % des gesamten Energieverbrauchs in Berlin)
  • Zielsetzung im Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK): „Solarstromanteil von mindestens 25 %“
  • Erforderlich: 4 GW PV-Leistung
  • Aktuell: 0,1 GW PV-Leistung

Berlin muss Sektorkopplung bei politischer Zielsetzung berücksichtigen

Das BEK strebt ein Solarstromanteil von 25 % an. Allerdings gehen Forscher:innen vor dem Hintergrund der Sektorenkopplung davon aus, dass sich der Strombedarf verdoppeln wird. Folglich muss Berlin mindestens 6 TWh Solarstrom anvisieren.

Das Potenzial ist höher als im Solaratlas!

  • Die Obergrenze des theoretischen Potenzials liegt deutlich über dem Potenzial des Solaratlas (6 GW bis 10 GW)
  • Zahlreiche techno-ökonomischen Einschränkungen reduzieren es unter heutigen Gesichtspunkten auf 33 % bis 66 %
  • Mit sinkenden Kosten für Photovoltaik nähert sich das Potenzial den Annahmen in HTW-Max.
  • Das Potenzial erhöht sich zusätzlich durch Fassaden und „neuartige PV-Installationen“

Anlagen, die Berlin nicht baut, müssen in Brandenburg Platz finden

Jede Kilowattstunde (kWh), die Berlin nicht solar produziert, muss das Umland erzeugen, was dazu führt, dass Netzintegration und Akzeptanz zum Kostentreiber werden. Dadurch ist das Potenzial begrenzt und die notwendige Leistung würde den geplanten PV-Zubau in Brandenburg vervielfachen.

Druck auf Bundesebene erhöhen!

Die Politik muss das EEG entrümpeln, den 52 GW-Deckel und die Umlage auf Eigenverbrauch abschaffen. Außerdem müssen Vergütungssätze eingefroren und Ausbauziele erhöht werden.

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