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Fachartikel

Die Bedeutung der Kombination von dezentralen Photovoltaikanlagen mit Batteriespeichern und Elektroautos für die Energiewende

Dieser Beitrag analysiert die erreichbaren Eigenverbrauchsanteile und Autarkiegrade in Einfamilienhäusern mit Elektrofahrzeugen je nach Nutzungstyp.

Author
Quaschning, V.; Tjaden, T.; Bergner, J.; Weniger, J.
Medium
In: Innovative Bildungskonzepte Nachhaltige Mobilität, Energiewende, Industrie 4.0, Berliner Wissenschafts-Verlag 2015, S. 110-117

Vorteile von kleinen dezentralen PV-Anlagen liegen in der deutlich geringeren Netzbelastung. Kleinanlagen sind in der Regel auf Gebäuden. Im Vergleich zu zentralen Großanlagen ist der Bedarf für den Netzausbau hier ungleich niedriger, da die Nutzer: innen den Strom auch lokal verbrauchen. Ein weiterer Vorteil liegt in der möglichen starken Begrenzung der maximalen Einspeiseleistung von PV-Systemen durch Batteriespeicher. Installieren Betreiber:innen Batterien mit einer Speicherkapazität von 1 kWh/kWp, liegen die Abregelungsverluste selbst bei einer Einspeisebegrenzung von 0,4 kW pro kWp installierter PV-Leistung deutlich unter 10 %. Diese Aspekte zeigen, dass dezentrale Anlagen für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende und des Klimaschutzes eine wichtige Bedeutung haben, ohne für höhere Kosten zu sorgen. Diese Erkenntnisse muss die nächste Novellierung des EEG berücksichtigen, indem sie die Bedingungen für Kleinanlagen verbessert sowie die Einführung dezentraler Batteriespeicher vorantreibt. Die Politik muss das Ausbauziel für die Photovoltaik dann auf mindestens 200 GW anheben.

500 000-Solarspeicher-Programm kann Batteriespeicher zur Wirtschaftlichkeit führen

Um die erforderlichen dezentralen Speicherkapazitäten erschließen zu können, muss ein zielführendes Markteinführungsprogramm für Speicher den ambitionierten Photovoltaikausbau begleiten. Der Brutto-Systempreis für Lithiumspeicher liegt 2015 im Mittel bei rund 2500 €/kWh nutzbarer Speicherkapazität. Um eine Wirtschaftlichkeit mit angemessenen Renditen auch ohne Förderung zu erreichen, muss der Systempreis auf 1160 €/kWh sinken. Bislang wurden etwa 15 000 Batteriespeichersysteme in Deutschland installiert. Die mittlere nutzbare Speicherkapazität liegt dabei bei rund 6 kWh. Für das Erreichen der Wirtschaftlichkeitsgrenze sind damit etwa 450 000 Batteriesysteme mit einer Gesamtspeicherkapazität von 2,7 GW erforderlich. Daher kann ein 500 000-Solarspeicher-Programm in Deutschland oder Europa genügen, um die volle Wirtschaftlichkeit von dezentralen Speichersystemen zu erreichen. Möchten wir die dringend erforderlichen Klimaschutzziele in Deutschland nicht verfehlen, müssen wir alle daran arbeiten. Die Politik muss die Ausbauziele der Photovoltaik anpassen und ein entsprechendes Speicherprogramm möglichst bald in die Realität umsetzen.

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