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Studie

Deckelstudie

Die Kurzstudie nimmt den sogenannten atmenden PV-Deckel im EEG unter die Lupe und stellt seine Folgen sowie alternative Lösungen vor.

Hausdach mit PV-Anlage

Nach der Abschaffung des 52-GW-Deckels bleibt im Erneuerbare-Energien-Gesetz weiterhin eine große Hürde für den PV-Ausbau in Deutschland bestehen. Die Deckelstudie nimmt den sogenannten „atmenden PV-Deckel“ und seine Konsequenzen genauer unter die Lupe.

Mechanismus des atmenden Deckels

Der atmende Deckel für PV-Anlagen legt eine monatliche Vergütungsabsenkung in Abhängigkeit vom PV-Zubau fest. Konkret heißt das: Für die Bestimmung der künftigen Vergütungshöhe wird der Zubau annualisiert und alle drei Monate mit den Zielwerten in § 49 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes verglichen. Für die Annualisierung wird der Zubau der vergangenen sechs Monate mit zwei multipliziert. Der Mechanismus des atmenden Deckels wird zu einer starken Degression der Einspeisevergütung führen.

Geht der PV aufgrund des atmenden Zubaudeckels die Puste aus?

Die Maßnahme des PV-Deckels führt zu drastischen Absenkungen der Einspeisevergütungssätze und ist nicht mehr zeitgemäß. Ein höherer PV-Zubau führt aufgrund des Fachkräftemangels in der Solarbranche perspektivisch zu steigenden Preisen.

Es ist absehbar, dass in der Folge die Einspeisevergütung unter die Stromgestehungskosten fallen wird. Dies ist überall dort problematisch, wo geeignete Dächer vorhanden sind, jedoch keine oder nur eine geringfügige Nutzung des Solarstroms vor Ort möglich ist. Für kleine PV-Anlagen gilt dies kurzfristig ab Frühjahr 2020. Größere volleinspeisende PV-Anlagen können sich je nach betrachtetem Szenario ab Herbst 2021 bzw. Frühjahr 2022 nicht mehr durch die Einnahmen aus der Netzeinspeisung refinanzieren. Unter der Beibehaltung des atmenden Deckels folgt somit ein schleichendes Vergütungsende. Aus diesem Grund ist der weitere PV-Zubau stark gefährdet.

Lösungsvorschläge, um den PV-Ausbau wieder in Gang zu bringen

Um den PV-Anteil an der Stromversorgung in absehbarer Zeit über 30 % zu steigern und somit dem Klimakollaps zu entgehen, müssen die Rahmenbedingungen zur Refinanzierung von PV-Anlagen neugestaltet werden.

Das Aussetzen der Degression der Einspeisevergütung ist für den weiteren PV-Ausbau zwingend erforderlich. Die Degression muss dabei mindestens so lange aussetzen, bis der Zubau im Einklang mit den Pariser Klimaschutzzielen steht.

Darüber hinaus sollte eine Anhebung der Einspeisevergütung in Betracht gezogen werden, um einen Anreiz für einen schnellen PV-Ausbau zu schaffen, der den Herausforderungen des Klimawandels gerecht wird.

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