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Studie

Sinnvolle Dimensionierung von Photovoltaikanlagen für Prosumer

Wie sollten PV-Anlagen und Batteriespeicher für die Eigenversorgung von Privathaushalten dimensioniert werden?

Wann ist eine PV-Anlage für Prosumer am wirtschaftlichsten? Mit dieser und weiteren Fragen ist die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen an die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme herangetreten. Mit der Kurzstudie zur Beantwortung der Frage kommen Klimaschutz und Empfehlungen bezüglich PV-Anlagendimensionierung wieder zusammen: Mehr ist mehr.

Sinnvolle Dimensionierung von Photovoltaikanlagen für Prosumer

Die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme konnte darlegen, dass sich die spezifischen Investitionskosten von PV-Anlagen mit zunehmender Leistungsgröße deutlich reduzieren. Auf Basis einer statistischen Auswertung zeigt sich, dass ein Ansatz von festen und variablen Betriebskostenanteilen empfehlenswert ist.

Im Ergebnis zeigt die Studie anhand von drei exemplarischen Haushalten, welche PV-Anlagenleistung für die Prosumer am wirtschaftlichsten ist.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Untersuchung

  • PV-Anlagen, die nur auf den Stromverbrauch des Gebäudes ausgelegt werden, erreichen nicht das wirtschaftliche Optimum. Vielmehr erzielen in den meisten Fällen möglichst große Anlagen die höchste Rendite und maximal mögliche finanzielle Einsparungen.
  • Die Belastung des Eigenverbrauchs mit der anteiligen EEG-Umlage bei PV-Anlagen mit einer Leistung größer als 10 kW wirkt sich geringer als gemeinhin angenommen auf die Wirtschaftlichkeit aus. Bereits mit einer geringen zusätzlichen Leistung kann die Belastung kompensiert werden.
  • Die Renditen für die verschiedenen Haushaltsstromverbräuche erzielen in einem Referenzszenario bei 10 kW-Anlagen zwischen ca. 2,8 % bis 4,7 %. Der Kauf einer PV-Anlage stellt somit weiterhin eine attraktive Investition dar.
  • Der Spielraum für die Wirtschaftlichkeit ist bei kleinen PV-Anlagen vor allem bei niedrigem Stromverbrauch gering.
  • Eine Überförderung der PV-Anlagen ist nicht erkennbar. Die in Kürze umzusetzenden Smart-Meter-Pflichten schmälern die Wirtschaftlichkeit deutlich, ohne für die Betreiber:innen einen Nutzen zu bieten.
  • Batteriespeicher verschlechtern das wirtschaftliche Ergebnis der PV-Anlage. Lediglich in der Kombination eines kleinen Speichers mit einer großen PV-Anlage lässt sich überhaupt eine schwach positive Rendite erzielen.

Wie hängt das alles mit dem Klimaschutz zusammen?

Auch für den Klimaschutz bietet die Installation größerer PV-Anlagen Vorteile, da die vorhandenen Dachflächen besser genutzt werden. Die Kurzstudie belegt, dass dieses im Sinne des Klimaschutzes erwünschte Investitionsverhalten unter den derzeitigen Rahmenbedingungen auch finanziell attraktiv ist. Prosumer können somit einen aktiven Beitrag zur Energiewende, zum Klimaschutz und zur Dekarbonisierung leisten.

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