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Studie

Nutzung von Stecker­solargeräten 2022

Studie zur Nutzung von Steckersolargeräten mit Umfrage unter Nutzer:innen und umfassender Retrospektive auf die Forschung zum Thema.

Steckersolargeräte mit Sonne

Aufbauen, einstecken, Solarstrom beziehen. So einfach wünschen sich Nutzer:innen von Steckersolargeräten die Anwendung kleinster Solaranlagen. In einer groß angelegten Umfrage der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin wurden aktuelle und potenzielle Nutzer:innen gefragt, was sie an Steckersolargeräten begeistert und welche Aspekte sie eher von der Nutzung abhalten würden.

Die Studie liefert neue Erkenntnisse und bestätigt bereits Bekanntes. Neben der Umfrage ist auch eine umfassende Retrospektive auf die Forschung zum Thema Steckersolar zu finden. Die Studie findet dabei Antworten auf die folgenden Fragen:

Was charakterisiert Nutzer:innen und Interessierte?

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass über 92 Prozent der Nutzer:innen männlich und größtenteils in einem Alter von über 45 Jahren sind. Des Weiteren haben sie häufiger ein gehobenes Einkommen und meist einen akademischen Hintergrund. Das Steckersolar nur für Mieter:innen interessant ist, konnte die Studie nicht bestätigen. Die Nutzer:innen und Interessierten leben zumeist im Eigentum, etwa in Einfamilienhäusern und etwas häufiger in Landgemeinden. Nicht selten betreiben sie zusätzlich eine größere PV-Anlage.

Welche Steckersolargeräte werden genutzt?

Meist werden ein bis zwei Module installiert, zum Teil aber auch mehr. Bezüglich des Einsatzortes von Steckersolargeräten ist die häufigste Anwendungsart mit 35 Prozent die Aufständerung beispielsweise auf Flachdächern oder in Gärten, und die zweit häufigste Anwendung ist mit 32 Prozent der Balkon. Der Schuko-Stecker hat sich der Umfrage zufolge als Standard-Steckverbindung durchgesetzt – 75 Prozent aller Befragten nutzen ihn oder würden ihn nutzen. Dies deckt sich weitestgehend mit den Angaben der Anbieter, die in der jüngst veröffentlichten Marktstudie Steckersolar 2022 ebenfalls zu Einsatzort, Steckverbindung und Leistung befragt wurden.

Reine Formsache? Die Anmeldung von Steckersolar

Erstmalig wurden Nutzer:innen und Interessierte in der Studie zum Umgang mit der Anmeldung befragt. Laut normativen Vorgaben muss ein Steckersolargerät beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister angemeldet werden. Dennoch gibt es begründete Zweifel, dass alle Nutzer:innen dem nachkommen. Auch Interessierte planen häufig keine oder nur eine teilweise Anmeldung. In der Umfrage gab ein Drittel der Nutzer:innen an, sich entsprechend der Vorgaben zu verhalten. Ein Teil der Nutzer:innen melden sich entweder beim Netzbetreiber oder im Marktstammdatenregister. Knapp die Hälfte betreibt ihr Steckersolargerät inkognito. Als Gründe wurden Unwissenheit über die eigenen Pflichten, keine Vorteile durch eine Anmeldung, der Aufwand durch Komplexität oder die ablehnende Haltung der Netzbetreiber genannt.

Was sind die Motive und Barrieren für Steckersolar?

Die Anmeldung ist eng verwoben mit den rechtlich-administrativen Hürden. Diese scheinen die deutlichsten Barrieren für Steckersolargeräte zu sein. Auf der anderen Seite motivieren Klimaschutz und die sonst einfache Handhabung Nutzer:innen und Interessierte besonders, sodass die Barrieren von den Nutzer:innen offensichtlich in Kauf genommen werden. Daneben haben sich auch ein geringes Investitionsvolumen, technisches Interesse und der Vorbildcharakter als wichtige Motive für den Kauf von Steckersolargeräten herausgestellt. Um Nutzer:innen und Interessierte bestmöglich zu unterstützen, wurde ebenfalls abgefragt, inwieweit technische Einspeisemanager oder Web-Tools, wie sie im Projekt PV.Plugin-Tools entwickelt werden, die Entscheidung für ein Steckersolargerät erleichtern können.

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